Am 17. Juni fand die diesjährige Landesdelegiertenkonferenz des Landesanglerverbandes M-V im Van der Valk Resort Linstow statt. Insgesamt 113 Delegierte aus Regionalverbänden und kreisfreien Vereinen trafen sich, um über die Belange der Angler Mecklenburg-Vorpommerns intensiv zu diskutieren und auch notwendige Entscheidungen zu treffen. Neben dem Abgeordneten des Europaparlaments Werner Kuhn und dem Staatssekretär des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommerns, Dr. Jürgen Buchwald, wohnten der Konferenz auch Abgeordnete des Landtags von Mecklenburg-Vorpommerns und Vertreter befreundeter Verbände bei und hielten ihre Grußworte. Der 1. Vorsitzende des DKAC M-V, Sebastian Schmidt, ist als Präsidiumsmitglied des LAV fest delegiert und nahm ebenfalls Teil.
Die Diskussionen mit der Politik drehten sich im Wesentlichen um drei Punkte: die Einschränkungen bei der Dorschangelei in der westlichen Ostsee, das Kormoran-Management in Mecklenburg-Vorpommern und die Angelbedingungen in Nationalparken und anderen Schutzgebieten.
Hinsichtlich der Dorschangelei warb der Präsident, Prof. Dr. Karl-Heinz Brillowski, als sinnvollen Kompromiss erneut für die Agenda „45-0-10“ des LAV. Sie sieht zunächst die Anhebung des Mindestmaßes für den Dorsch auf 45cm vor und fußt auf der richtigen Idee, dass jeder Fisch vor seiner Entnahme zumindest einmal abgelaicht und zum Bestandserhalt beigetragen haben sollte. Weiterhin favorisiert der LAV eine Schonzeit für Dorsche und die Erhöhung des Bag-Limits auf zehn Fische pro Tag. Diese Agenda wurde von den anwesenden Vertretern der Politik als durchweg positiv erachtet und soll auch weiter diskutiert werden. Die geplanten generellen Angelverbote in der AWZ (Ausschließliche Wirtschaftzone) der Ostsee wurden vom LAV kategorische abgelehnt.
Beim Kormoran war man sich weitestgehend einig, dass hier eine Regulierung erfolgen muss. Allerdings wiesen sowohl MdEP Kuhn als auch Staatssekretär Dr. Buchwald darauf hin, dass hier vor allem Reglungen auf europäischer Ebene notwendig seien. Hinsichtlich der Angelmöglichkeiten in Nationalparken kritisierte Präsident Brillowski, dass Naturschutz in erster Linie als Ausschluss der Nutzung durch Angler verstanden wird. Er verwies auf die liberalen Regelungen in den USA und Schweden und kritisierte ausdrücklich die Einschränkungen, die etwa Karpfenangler bei der Verwendung von Wetterschutzvorrichtungen hinnehmen müssten. Hier müsse unbedingt ein Umdenken stattfinden.
Letztlich wurde durch Beschluss der Delegierten die Möglichkeit geschaffen, künftig einen hauptamtlichen Referenten für Jugendarbeit einzustellen. Da wir als DKAC M-V regelmäßig an den Jugendcamps teilnehmen, können wir bestätigen, dass professionelle Jugendarbeit viel Zeit in Anspruch nimmt und ehrenamtlich kaum mehr zu bewältigen ist. Insofern unterstützen wir die Idee eines hauptamtlichen Referenten für Jugendarbeit im LAV ausdrücklich.